Port of Kiel Magazine No. 4 | 2016

Die Hohe See ist zunächst ein Gebiet mit vielen Freiheiten, die, abgesehen von einigen wenigen Einschränkungen, allen Staaten für eine Nutzung offensteht. Vielen Experten raten dazu, die Freiheit der Hohen See im Sinne einer nachhal- tigen Nutzung des Ozeans einzuschränken. Bislang gibt es weltweit keine Instanz, die ein internationales Meeresgebiet vom Meeresboden bis zur Wasseroberfläche komplett unter Schutz stellen könnte. Es fehlt ein rechtlicher Rahmen, nach dem sich alle Staaten verbindlich darauf einigen können, ein bestimmtes Areal zu schützen und nicht zu nutzen. Einige Küstenstaaten haben in ihren Hoheitsgewässern Schutzzonen eingerichtet. Auf der Hohen See klappt das noch nicht. Will man einen besseren Schutz der Meeresumwelt und eine nach- haltige Nutzung von Meeresressourcen erreichen, müssen die ver- schiedenen Arten der Nutzung und der Schutz der Meeresumwelt besser aufeinander abgestimmt werden. Ein wichtiges Instrument dafür ist die Meeresraumplanung (Marine Spatial Planning, MSP). Wirtschaftliche Tätigkeiten wie die Fischerei, der Bau von Off- shore-Windanlagen oder auch die Ölförderung müssen gegen andere Nutzungen wie Freizeit und Erholung und nicht zuletzt den Meeresschutz abgewogen werden. Deutschland liefert mit seinem Raumordnungsgesetz ein Beispiel dafür, wie verschiedene Interes- sen verbindlich miteinander abgestimmt werden. Experts suggest limiting this free usage according to the sus- tainability demand for the oceans. However, an entity, which can put the high seas from the bottom to the surface under protection, doesn’t exist anywhere in the world yet. A binding legal framework that guides states on how to protect and not use a certain area, is lacking. Some coastal states have im- plemented protected areas within their territories. However, this isn’t possible for the high seas yet. If you want to make sure the ocean environment is better protected and ocean resources are used in a sustainable manner, several ways of use and the protection of the ocean environment have to be better coordinated. Marine Spatial Planning (MSP) plays an important part. Commercial activities like fishing, building of offshore wind generators or oil production need to be eva- luated against other activities like recreation and leisure and lastly, ocean protection. Germany offers a good example with its planning law on how different interests can be balanced. It is true that the protection of the ocean can be ensured 60 HAFENGESCHICHTEN

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