Port of Kiel Magazine No. 4 | 2016

43 Darunter auch der Kodak T-Max 100, mein favorisierter Film, da er einen deutlich geringeren Schwarzschildeffekt als zum Beispiel der T-Max 400 aufweist. Denn, das sei kurz erwähnt, je länger ein Bild belichtet wird, desto dunkler wird es. Jede Aufnahme muss also deutlich überbelichtet werden. Aber wie lange? Da gibt es zwar exaktere sowie rudimentäre Berech- nungsformeln, aber 100 Prozent genau stimmen die auch nicht. Also „Pi mal Daumen“ und einiger Erfahrung nach belichten. Und sich überraschen lassen. Das heißt nicht, dass man nicht weiß, was man tun sollte. Den Fehler machte ich am Anfang. Zu glauben, dass es ja nicht so schwer sein kann, ohne Objek- tiv zu arbeiten, war entweder Unwissenheit oder Arroganz. Wahrscheinlich beides. Viele Aufnahmen waren nötig, um zu wissen, wie lange ich belichten muss, welche von meinen Formeln und Belichtungslisten stimmen und welche nicht. Da entsteht während der Aufnahme eine eigene Zeit. Rumsitzen, rumlaufen, runterfahren: Die Zeit, in der ich augenscheinlich nichts tue, ist die produktivste. Alles in allem besteht das Arbeiten mit einer Lochkamera eher aus Bauch als aus Kopf. Eine Art Befreiungsschlag gegen die exakte abgestimmte Welt da draußen. Die Zeit einfach mal lau- fen lassen, den Zufall mitentscheiden lassen, die Abkehr vom Perfektionismus, dies alles versinnbildlicht eine Lochkamera. Denn ein scharfes Bild ist nicht zwangsläufig ein besseres Bild. The question is though, for how long? There are some rudimen- tary formulas, however not even those are 100% correct. So I go by a rough estimate and by my experience. And then you have your surprise result. Still, that doesn’t mean that you shouldn’t know what you are doing. I made this mistake at the be- ginning. Thinking that it can’t be particularly hard to work without an objective lens must have been my ignorance or arrogance. Or maybe both. It took a lot of photographs to know how long to expo- se an image and which formula and exposure lists work and which don’t. You create your own time during the photographs. You sit around, you walk around, you wind down; the time where I seem to be doing nothing is the most productive one. All in all, working with a pinhole camera is more a gut feeling than mind-work. It is almost like an order of freedom against the timed world out there. Just let the time run free and allow coincidence to make the decisions, turn away from perfectio- nism – all this represents a pinhole camera. Because a sharp picture isn’t necessarily the better picture. WILLKOMMEN AN BORD MINI-KREUZFAHRTEN p. P. ab ¤ 89,- FÄHRÜBERFAHRTEN p. P. ab ¤ 89,- TAGUNGEN AUF SEE p. P. ab ¤ 194,- OSLO-STÄDTEREISEN p. P. ab ¤ 174,- NORWEGEN-REISEN p. P. ab ¤ 82,- Jetzt informieren! colorline.de | 0431-7300 100 * Color Line GmbH, Norwegenkai, 24143 Kiel * Bei telefonischer Buchung und im Terminal zzgl. ¤ 18,- Servicegebühr, online kostenfrei. POINT & SHOOT

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